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'FTM' oder 'Female to Male' ist eine Bezeichnung für Personen, die als biologische Frau geboren wurden, sich aber als Mann identifizieren. Häufig werden auch die Bezeichnungen 'Transsexueller Mann' oder 'Transmann' verwendet.

FTM / Female to Male

FTM oder Female to Male bezeichnet eine Person, die sich als Mann identifiziert, obwohl ihr bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde. Der Begriff 'Female to Male', also 'Weiblich zu Männlich' wird von betroffenen Personen jedoch häufig abgelehnt. Stattdessen wird meist der Begriff 'Transmann' verwendet, da dieser besser verdeutlicht, dass es sich bei der betroffenen Person um einen Mann handelt. Transmann ist die Kurzform für 'Transsexueller Mann' oder 'Transgender-Mann'.

Als 'Transmänner' bezeichnen sich zum Einen biologische Frauen, die sich als Mann identifizieren und ganz oder teilweise als Mann leben. Dies bezieht sich auf das äußerliche Erscheinungsbild inklusive der Kleidung sowie das soziale Geschlecht, die Psyche und das Verhalten. In diesem Fall handelt es sich um Transgender-Männer. Zum Anderen können auch Männer, die zuvor eine Frau waren und sich einer Geschlechtsangleichung unterzogen haben, als 'Female to Male' oder 'FTM' bezeichnet werden. In diesem Fall handelt es sich um transsexuelle Männer. Ein Female to Male empfindet in der Regel, im falschen Körper geboren zu sein.

Die Bezeichnungen FTM, Female to Male oder Transmann war ursprünglich ausschließlich für Personen vorbehalten, die als Frauen geboren wurden und ihr Geschlecht durch eine Hormontherapie sowie eine operative Geschlechtsanpassung dauerhaft ändern wollen oder bereits geändert haben. Mittlerweile hat sich die Bedeutung des Begriffs etwas geweitet und kann auch für Personen verwendet werden, die sich keiner operativen oder hormonellen Geschlechtsanpassung unterziehen wollen. Demnach gilt heute auch eine Frau, die sich mit dem männlichen Geschlecht identifiziert, aber keine Geschlechtsumwandlung vollziehen will, als 'Transmann'.

Transgeschlechtlichkeit ist eine Kategorie, die zur Beschreibung des Geschlechtsidentität einer Person dient. Sie existiert vollkommen unabhängig von der sexuellen Orientierung. Transmänner können demnach sowohl hetero-, homo-, bi- oder asexuell sein oder jede andere nur erdenkliche Sexualität ausleben.

Geschichte der Transgender-Identität

Da das Phänomen von Menschen, die ihre Geschlechtsrolle wechseln, seit der Antike bekannt ist, handelt es sich bei FTM / Female to Male keineswegs um eine neue Erscheinung. In historischen Zeiten waren die Möglichkeiten der körperlichen Geschlechtsumwandlung jedoch vermutlich begrenzt, wodurch sich heute schlecht beurteilen lässt, ob es sich in konkreten historischen Fällen um Transsexualität oder andere Transgender-Identitäten wie Intersexualität oder Transvestitismus handelte.

In der griechischen Mythologie findet sich die Figur des Sehers Teiresias, der als Mann geboren wurde, anschließend als Frau lebte und dann wieder zum Mann wurde. Auch in einigen vorderasiatischen Religionen finden sich Göttinnen, die als Männer geboren wurden, aber durch einen Geschlechtswechsel ein Leben in der Rolle eines Mannes führten. In der Antike war das Thema Geschlechtsumwandlung also weit verbreitet. Erst im Laufe des Mittelalters wurde der Geschlechtswechsel durch die Einführung von Kleiderordnungen und weiteren Regelungen zu einem absoluten Tabuthema und geriet dadurch für lange Zeit in den Hintergrund.

Bereits vor vielen Jahrhunderten und vielleicht sogar Jahrtausenden existierten in vielen Ländern der Welt Gruppen von Menschen, die sich ihrem biologischen Geschlecht nicht zugehörig fühlten und sich mit einem anderen Geschlecht identifizierten oder zumindest dessen Merkmale annahmen. Dazu gehören unter anderem die thailändischen Kathoeys und die indischen Hijras. Trotz des verbreiteten Vorkommens wurden sie jedoch häufig von der Gesellschaft ausgestoßen und als Menschen zweiter Klasse betrachtet.

Auch bei nord- und ostasiatischen Schamanen und bei einigen Indianern Amerikas sind Fälle von Transsexualität und Transvestitismus bekannt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden diese in vielen Gesellschaften sogar weitestgehend akzeptiert. So durften transsexuelle Kinder, also beispielsweise biologische Jungen mit einer weiblichen Identität, in einigen indianischen Kulturen ihre psychologische Identität frei ausleben. Dieses Phänomen wurde seit dem 16. Jahrhundert von zahlreichen Reisenden und Forschern berichtet. Zudem gab es bei den Indianern auch biologisch weibliche Menschen, denen erlaubt wurde, als Mann, Krieger und Jäger zu leben. Diese Menschen können demnach bereits als Transmänner beziehungsweise Female to Male / FTM angesehen werden.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen FTM und anderen Gruppen

FTM / Female to Male ist eine von zahlreichen verschiedenen Geschlechtsidentitäten. Die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen werden im Folgenden erklärt.

Transgender und Transsexuelle

Transgender ist eine Bezeichnung für alle Personen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, mit dem sie zur Welt gekommen sind. Dazu gehören sowohl biologische Männer, die sich als Frauen identifizieren, als auch biologische Frauen, die sich als Männer identifizieren.

Transsexuelle bilden eine Untergruppe innerhalb der Transgender-Gruppe. Transsexuelle sind Menschen, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht so unwohl fühlen, dass sie dieses durch eine Geschlechtsumwandlung, also durch Hormontherapie und geschlechtsanpassende Operationen, dauerhaft ändern.

Demnach gehören zwar alle Transsexuelle zur Gruppe der Transgender, aber nicht alle Transgender sind auch Transsexuelle. Ein FTM / Female to Male kann damit zur Gruppe der Transgender, als auch zur Gruppe der Transsexuellen gezählt werden.

Transmänner und Transfrauen

FTMs oder Transmänner gehören genauso wie MTFs (Male to Females) beziehungsweiße Transfrauen zu den Transgendern oder Transsexuellen. Ein FTM oder eine MTF wird als Transsexueller bezeichnet, sobald er oder sie sein Geschlecht operativ und / oder durch eine Hormonbehandlung angepasst hat.

Transmänner und Transfrauen sind Menschen sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, mit dem sie geboren wurden. Im Gegensatz zu einem FTM / Female to Male ist eine MTF / Male to Female als biologischer Mann zur Welt gekommen, identifiziert sich aber mit dem weiblichen Geschlecht.

Ladyboys und Kathoeys

'Ladyboy' ist die englische Übersetzung des thailändischen Wortes 'Kathoey' und bezeichnet weibliche homosexuelle Männer sowie Transgender-Frauen. Die beiden Begriffe finden jedoch überwiegend in Thailand und anderen asiatischen Ländern Verwendung und beziehen sich beinahe ausschließlich auf Personen asiatischer Herkunft.

Shemales

'Shemale' ist ein Begriff, der von der Trans-Community häufig abgelehnt wird, da er meist mit der Pornoindustrie in Verbindung gebracht wird. Dabei handelt es sich meist um Transsexuelle mit männlichen Genitalien und weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmalen, also einem weiblichen Gesicht und Brüsten.

Femboys

Unter einem 'Femboy' versteht man einen biologischen Mann, der meist unter 30 Jahre alt ist. Femboys zeichnen sich durch ein sehr weibliches Erscheinungsbild aus und tragen häufig weibliche Kleidung. Zudem sind ihre Verhaltensweisen und ihr Charakter meist durch typisch weibliches Verhalten gekennzeichnet. Die weiblichen Verhaltensweisen werden von Femboys entweder dauerhaft oder nur gelegentlich präsentiert.

Bigender

Als 'Bigender' werden Personen bezeichnet, die sich durch zwei Geschlechter zugleich identifizieren. Meist betrachten sich Bigender sowohl als männlich, als auch als weiblich. Die beiden Geschlechter sind in der betroffenen Person konstant vorhanden, zeitweise kann aber eines der beiden Geschlechter deren Verhalten und Identitätsgefühl dominieren.

Crossdresser

Als 'Crossdresser' bezeichnet man Personen, die entweder gelegentlich oder kontinuierlich Kleidung tragen, die typisch für das andere Geschlecht ist. Crossdresser umfassen demnach Frauen, die sich als Männer kleiden sowie Männer, die sich als Frauen kleiden. Die Beweggründe für Crossdressing können sowohl politischer Art sein, zur bloßen Unterhaltung dienen oder das Empfinden der eigenen Geschlechtsidentität oder der Sexualität zum Ausdruck tragen.

Non-Binär

Non-Binär ist eine Sammelbezeichnung für alle nichtbinären Geschlechtsidentitäten. Non-Binäre empfinden und definieren ihr Geschlecht außerhalb des zweigeteilten (binären) Geschlechtsspektrums von männlich und weiblich. Zu den nichtbinären Geschlechtern gehören verschiedene Untergruppen wie beispielsweise genderfluid, xenogender, bigender und pangender.